Ausbildung Physiotherapeut (m/w/d) – ein Beruf mit Zukunft
Physiotherapeut ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen. Wie die Ausbildung Physiotherapeut abläuft, wieviel du verdienst, was dich nach der Ausbildung erwartet und viele weitere Infos findest du hier.
Warum eine Ausbildung zum Physiotherapeut?
Du möchtst eine sinnstiftende Tätigkeit ausüben, Schmerzen lindern und Menschen bei deren Behandlung und Genesung unterstützen? Du arbeitest gerne mit Menschen und bist sportlich aktiv? Dann ist eine Ausbildung zum Physiotherapeut (m/w/d) genau das richtige für dich! Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten helfen Menschen nach Unfällen und Krankheiten ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zurückzugewinnen. Sie sind deshalb ein wertvoller Teil des Gesundheitswesens.
Was macht ein Physiotherapeut?
Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen werden für gewöhnlich nach der Weisung eines Arztes tätig. Sie behandeln Patienten dahingehend, dass ihre Beweglichkeit erhalten bleibt, verbessert oder wiederhergestellt wird. Unter anderem übernehmen Physiotherapeuten diese Aufgaben:
- Patientenberatung
- Behandlungsplanung
- Untersuchung
- Durchführung physiotherapeutischer Behandlungen
- Organisation und Verwaltung in der physiotherapeutischen Praxis
Ausbildung Physiotherapeut – Dauer, Ablauf und Inhalte
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten oder zur Physiotherapeutin ist eine in Deutschland einheitlich geregelte schulische Ausbildung. Sie dauert in der Regel drei Jahre. Kombinierst du die Physiotherapie Ausbildung mit der Ausbildung zum Gymnastiklehrer, dauert sie 3,5 bis 4,5 Jahre. Die Ausbildung endet mit der staatlichen Abschlussprüfung zum Physiotherapeuten. Hier wirst du schriftlich, mündlich und praktisch geprüft.
Um Physiotherapeut zu werden, musst du eine schulische Ausbildung an einer Berufsfachschule absolvieren. Das kann eine staatliche oder private Berufsfachschule sein. In der “Physioschule” erwirbst du das Hintergrundwissen durch theoretischen und praktischen Unterricht. Wichtige Lerngebiete in der Ausbildung zum Physiotherpeuten sind:
- Anatomie
- Physiologie
- Krankheitslehre
- Behandlungstechniken & Therapien
- Massagetherapie
- Elektro-, Licht- und Strahlentherapie
- Prävention
- Rehabilitation
Zusätzlich zum Unterricht musst du mehrere Praktika im Umfang von 1.600 Stunden absolvieren. In den Praktika wendest du das theoretische Wissen direkt bei der Behandlung von Patienten an. Den praktischen Part der Ausbildung zum Physiotherapeut (m/w/d) absolvierst du im Krankenhaus oder in anderen medizinischen Einrichtungen.
Auch Krankenhäuser und Universitätskliniken bieten die Ausbildung zum Physiotherapeuten an. Sie kooperieren in der Regel mit einer Schule für Physiotherapie. Hier musst du dich nicht um Praktikumsplätze kümmern. Den praktischen Teil absolvierst du nämlich direkt in den verschiedenen Abteilungen.
Wie hoch ist das Gehalt während der Ausbildung zum Physiotherapeut?
Bei der Ausbildung zum Physiotherapeut handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung. Diese Form der Ausbildung wird in Deutschland in der Regel nicht vergütet. Falls deine Berufsschule unter der Trägerschaft eines kommunalen Krankenhauses oder einer Universitätsklinik steht, erhälst du eine tariflich geregelte, festgelegte Ausbildungsvergütung. Hier gilt der Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) beziehungsweise der Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVAL). Während deiner Ausbildung zum Physiotherpeut erhältst du im ersten Ausbildungsjahr rund 990 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 1.045 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 1.120 Euro brutto.
Der Lohn in der Ausbildung zum Physiotherapeuten kann sich immer dann erhöhen, wenn Zuschläge für Spät- und Wochenenddienste anfallen. Wieviel du nach deiner Ausbildung verdienen kannst, erfährst du in unserem Beitrag: Physiotherapeut Gehalt – das verdienen Physiotherapeuten aktuell.
Mit welchen Arbeitszeiten ist nach der Ausbildung zu rechnen?
Im theoretischen Teil der Ausbildung zum Physiotherapeuten an einer Berufsfachschule hast du normale Unterrichtszeiten von ca. 8 bis 17 Uhr. In den medizinischen Einrichtungen, in denen du den praktischen Teil absolvierst, bekommst du schon einmal mit, in welchen Zeiten du nach deiner Ausbildung vermutlich arbeiten wirst. Die Arbeitszeiten hängen stark vom jeweiligen Arbeitsort ab. In einer Praxis arbeitest du werktags und in der Regel von neun bis 18 Uhr. In einer Klinik oder einem Krankenhaus wirst du wahrscheinlich im Früh- und Spätdienst arbeiten. Auch Wochenendarbeit ist möglich.
Typische Arbeitsorte nach der Ausbildung Physiotherapeut
Als Physiotherapeut arbeitest du im Gesundheits- und Sozialwesen.
Das sind typische Versorgungsformen im Gesundheitswesen, in denen Physiotherapeuten im Anschluss an ihre Ausbildung eine Beschäftigung finden:
- in Arztpraxen,
- in physiotherapeutischen Praxen,
- in Krankenhäusern,
- in Kliniken,
- in Pflege- und Rehabilitationskliniken,
- in Altenwohn- und -pflegeheimen und
- in der Zeitarbeit.
Auch Sportstätten und Wellnesshotels sind typische Arbeitsorte für Physiotherapeuten.
Welche Voraussetzungen musst du für die Ausbildung zum Physiotherapeut mitbringen?
Für die Ausbildung zum Physiotherapeut wird üblicherweise ein mittlerer Bildungsabschluss (mittlere Reife) oder ein vergleichbarer Abschluss vorausgesetzt. Zudem musst du ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung vorweisen können. Die gesundheitliche Eignung wird von einer Ärztin oder einem Arzt beurteilt. In der Regel wird vom Ausbildungsträger ein polizeiliches Führungszeugnis vor dem Ausbildungsstart erwartet.
Da der Beruf des Physiotherapeuten sowohl körperlich als auch psychisch belastend sein kann, solltest du diese persönlichen und sozialen Kompetenzen (Soft Skills) für die Ausbildung zum Physiotherapeut mitbringen:
- Körperliche Belastbarkeit, Ausdauer und Kraft
- Psychische Belastbarkeit
- Keine Berührungsängste
- Einfühlungsvermögen
- Organisationstalent
Ausbildung zum Physiotherapeuten – deine Zukunftschancen
Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sind heiß begehrt. Damit sehen deine Perspektiven auf eine Anstellung nach der Ausbildung hervorragend aus. Auf rund 100 offene Physiotherapie-Stellen finden sich nur etwa 70 Bewerberinnen und Bewerber. Ausgeschriebene Stellen in der Physiotherapie bleiben durchschnittlich 135 Tage unbesetzt. Das liegt daran, dass das Gehalt als Physiotherapeut nicht das beste ist. Auch sind lange Arbeitstage eher die Regel.