Corona-Schutzimpfung – Politik vergisst Pflegekräfte in der Zeitarbeit
Die großen Impfzentren haben ihren Betrieb aufgenommen. Pflegekräfte sollen zuerst geimpft werden. Die Politik hat leider nicht an alle beruflich Pflegenden gedacht. Sie hat Pflegekräfte in der Zeitarbeit und auf Honorarbasis schlicht und ergreifend vergessen.
Merlinda M. ist examinierte Altenpflegerin in der Zeitarbeit und lebt in Bayern. Sie möchte sich gerne impfen lassen. Sie ist derzeit in einem Pflegeheim in Bayern eingesetzt. Vergangenen Sonntag erhielt die Pflegeeinrichtung Besuch von einem der mobilen Impfteams, die derzeit Pflegebedürftige und Pflegekräfte gegen das Coronavirus im gesamten Bundesgebiet impfen. Merlinda bittet die Mitarbeitenden des Impfteams darum, auch sie zu impfen und staunt nicht schlecht, als ihr erwidert wird: “Wir dürfen nur die festangestellten Mitarbeitenden impfen. Sie müssen leider die Hotline anrufen“.
Merlinda ist enttäuscht und fühlt sich wie eine Pflegekraft zweiter Klasse: “Ich verstehe das nicht, ich mache doch genau die gleiche Arbeit und bin dabei dem selben Risiko ausgesetzt, wie meine festangestellten Kollegen“. Das Ganze ließe sich damit erklären, dass zu wenig Impfdosen vom Impfteam mitgenommen wurden und in Folge dessen Merlinda, die Impfung deshalb nicht erhielt. Aber nein, so hat es sich nicht zugetragen. Es waren sogar noch einige Dosen übrig, die problemlos hätten verimpft werden können, weil Mitarbeitende im Stammteam die Impfung ablehnten.
Ähnliches berichten uns auch Honorarkräfte, die sich freiwillig am Einsatzort impfen lassen möchten, aber abgewiesen werden.
In Berlin verhält es sich nicht anders als in Bayern, wie der Tagesspiegel hier berichtet. An Zeitarbeitskräfte hat man in Berlin genauso wenig gedacht. In der Hauptstadt wird die Einladung zur Impfung von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (SenGPG) organisiert. Ende letzten Jahres hat sie alle stationären Einrichtungen im Land Berlin angeschrieben und um Auskunft über die Anzahl der im Unternehmen angestellten Pflegekräfte gebeten. Anschließend wurden den stationären Einrichtungen Codes zugesendet, welche die festangestellten Mitarbeitenden zur Vereinbarung eines Impftermins in einem Impfzentrum berechtigen. Aus verschiedenen Quellen wissen wir, dass die SenGPG aktuell an Strukturen arbeitet, damit auch Zeitarbeitskräfte einen besseren Zugang zur freiwilligen Impfung erhalten.
Für unsere Berliner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zeitarbeit haben wir Codes erhalten
Irgendwie sind wir mit unseren Berliner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Zeitarbeit “durchgerutscht”. Zumindest haben wir Codes von der SenGPG erhalten. Viele unserer Mitarbeitenden haben sich deshalb bereits impfen lassen können oder Impftermine vereinbart. Etwas merkwürdig erschien uns die Codevergabe schon. Aber was soll’s – das Wichtigste haben wir bewirkt: Mitarbeitende, die sich impfen lassen wollen, haben wir das ermöglicht. Und so lassen sich viele von ihnen bereits seit dem 04. Januar freiwillig impfen. Andere haben ihre Impftermine gemacht.
Da muss dringend nachgebessert werden!
Viele Zeitarbeitskräfte sind enttäuscht und wütend darüber, von der Politik bei der Corona-Schutzimpfung vergessen worden zu sein. Sie haben genau wie ihre Kolleginnen und Kollegen in Festanstellung unter den gleichen Arbeitsbedingungen gearbeitet und waren dabei dem selben Risiko ausgesetzt. Was fehlt, sind zentrale Ansprechstellen in den jeweiligen Bundesländern, die impfberechtigten Pflegekräften, den Zugang zur freiwilligen Corona-Schutzimpfung ermöglichen. Angesichts vieler Pflegekräfte, die sich nicht impfen lassen, ist es absurd, denen die Impfung zu verweigern, die impfberechtigt und impfwillig sind!
Lässt du dich als Pflegekraft gegen das Coronavirus impfen?
Falls du in der Pflege arbeitest, interessiert uns deine Bereitschaft zur Corona-Schutzimpfung. Nimm bitte an unserer Umfrage teil. Sie dauert nur ca. 20 Sekunden und wird anonym durchgeführt. Es werden keine personenbezogenen Daten erfasst. Deine Antworten können und werden nicht mit dir in Verbindung gebracht.
Vielen Dank im Voraus.
Bleib’ gesund und pass’ auf dich auf!
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