Der digitale Impfnachweis kommt und öffnet Türen zu mehr Freiheit
Als Pflegekraft bist du sicherlich schon längst gegen Covid-19 geimpft. Damit bekommst du bald alte Freiheiten zurück. Der Schlüssel, der die Türen zu all diesen Freiheiten öffnet, ist der digitale Impfnachweis. Und dessen Entwicklung nimmt gerade richtig Fahrt auf. Wir verraten dir, wie der digitale Impfpass funktioniert, wann er kommt und wie du ihn nachträglich erhältst, wenn du bereits geimpft bist.
Warum ein digitaler Impfnachweis?
Nach Monaten des strengen Lockdowns haben bereits viele andere Länder, Lockerungen der Freiheitsbeschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus beschlossen. Bald wird der Besuch von Kneipen und Restaurantes, das Shopping, das Nachtleben und das grenzüberschreitende Reisen für Geimpfte und Genesene auch hierzulande wieder möglich sein. Die Türen zu all diesen Vergünstigungen öffnet der digitale Impfpass. Er soll ein schneller und fälschungssicherer Nachweis dafür sein, dass du entweder gegen Covid-19 geimpft, von einer Erkrankung genesen oder zumindest negativ auf das Virus getestet bist. Er ersetzt hingegen nicht den gelben WHO-Impfpass. Vielmehr ist er eine Ergänzung.
Wie funktioniert der digitale Impfnachweis?
Die EU setzt ähnlich wie bei der Corona-Warn-App auf einen dezentralen Ansatz. Dabei werden keine personenbezogenen Daten übertragen. Es wird lediglich die Gültigkeit eines Nachweis-Zertifikats geprüft. Das geschieht mittels eines im Zertifikat gespeicherten Verifizierungsschlüssels (Public Key), der direkt nach der Impfung erstellt und im Zertifikat gespeichert wird.
Der Impfnachweis besteht aus drei verschiedenen Komponenten:
- Die erste Komponente ist ein Impf-Zertifikat-Service für Impfzentren und Arztpraxen. Hier wird das Zertifikat generiert, das nur die notwendigsten Daten enthält (Name, Geburtsdatum, Datum der Impfung, Impfstoff und Datum der Zertifikatsausgabe) sowie ein QR-Code. Er soll von Nutzern gescannt oder ausgedruckt werden können.
- Die zweite Komponente ist eine Impf-Nachweis-App. In ihr kann der Code verwaltet werden. Diese Komponente wird sehr wahrscheinlich als Modul in der Corona-Warn-App angeboten und zusätzlich in weiteren Apps.
- Das dritte Modul ist eine Prüf-App, in welcher der Code entgegengenommen und die Gültigkeit des Impfschutzes geprüft wird. Erzeugt wird ein rotes oder grünes Ergebnis, das etwa an Flughäfen bequem vorgezeigt werden kann.
Bei einem Verlust oder Wechsel des Smartphones kann das Zertifikat über den ausgedruckten QR-Code erneut ins Handy eingelesen werden.
Wann kommt der digitale Impfpass?
Der digitale Impfnachweis soll noch vor den Sommerferien zur Vergügung stehen. Die Regierung möchte sich derzeit noch nicht festlegen und gibt bekannt: der Impfpass stehe Mitte des zweiten Quartals zur Verfügung. Wahrscheinlich wird er Mitte oder Ende Juni erscheinen.
Ich bin schon geimpft: Wie erhalte ich den digitalen Impfpass nachträglich?
Als Pflegekraft wurdest du sicherlich bereits im Januar und Februar geimpft. Das ist kein Problem. In diesem Fall wirst du dein Zertifikat von autorisierten Stellen nachträglich erhalten. Wie genau du als geimpfte Person an deinen digitalen Impfpass kommst, ist bislang noch unklar. Das Bundesgesundheitsministerium sucht derzeit nach Lösungen. Im Gespräch ist, dass neben Ärzten und Impfzentren auch autorisierte Mitarbeiter in Apotheken die Impfausweise nachträglich ausstellen können.
Vorstellbar sind auch diese Wege zum Erhalt des Zertikats:
Falls Du deine Impftermine im Impfzentrum über Doctolib organisiert hast, wirst du über die Doctolib-App bzw. per E-Mail weitere Informationen oder das Zertifikat selbst erhalten.
Hast du dich tapfer durch die Hotline gekämpft und deinen Termin im Impfzentrum telefonisch vereinbart, wirst du per Briefpost über das weitere Procedere informiert.
Wurdest du von einem mobilen Impfteam geimpft, erhältst du weitere Informationen von der zuständigen Gesundheitsbehörde oder deiner PDL.
Wurdest du von deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt geimpft, wirst du den Impfnachweis dort erhalten.
Der digitale Impfnachweis – Ausblick
Der Digitale Impfnachweis gilt nur für Covid-19. Nach dem Ende der Pandemie soll er abgeschaltet werden, so der Plan der EU. Für 2022 soll dann ein „richtiger“ Impfpass als Teil der digitalen Patientenakte kommen. Er soll nicht nur Impfungen gegen Covid-19 dokumentieren, sondern auch alle anderen Impfungen.