Die Corona-Warn-App ist da

Die Corona-Warn-App ist da – Download-App oder Rohrkrepierer?

Es ist soweit. Seit 0:00 Uhr ist die offizielle deutsche Corona-Warn-App für den Kampf gegen das Coronavirus in den Stores verfügbar. Mit ihr soll das Nachverfolgen von Infektionen erleichtert werden. Der Download ist freiwillig und kostenlos.

Wochenlang hat die Entwicklung und Testung der offiziellen Corona-Warn-App gedauert. Seit heute Nacht steht sie in den App-Stores von Google und Apple zum Download bereit und ist zur Benutzung freigeschaltet. Die Nutzung ist freiwillig. Einige Nutzer klagten in sozialen Medien kurz nach dem Start über Verzögerungen bei der Verfügbarkeit der App sowie über Probleme beim Herunterladen. Wir hatten keine Probleme.

Am Vormittag gegen 10:30 Uhr wird die App dann auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt, an der sich Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit, des Robert Koch-Instituts und des Software-Entwicklers SAP vertreten sind.

Warum hat die Entwicklung der Corona-Warn-App so lange gedauert?

Die Corona-Warn-App sollte bereits Mitte April als Contact-Tracing-App veröffentlicht werden, um Kontakte von Infizierten schnell nachverfolgen zu können. Zu Verzögerungen führten damals ein Streit über die Speicherung, sowie Unklarheiten bei den Zuständigkeiten.

So funktioniert die Corona-Warn-App

Die App erfasst via Bluetooth Smartphones, die sich einander nahegekommen sind. Dazu tauschen die Geräte zufällig erzeugte Krypto-Schlüssel aus. Diese Schlüssel werden nicht permanent verschickt, sondern in Abständen von einigen Minuten. Auf Basis der Signalstärke schätzt die App anschließend die Entfernung zum anderen Gerät ein. Wenn eine App-Nutzer positiv auf Covid-19 getestet wurde, kann er das Testergebnis in der App teilen, damit andere Nutzer, die sich in seiner Nähe aufgehalten haben, informiert werden. Dabei werden Infizierte ausdrücklich gefragt, ob sie das Ergebnis zur Kontakt-Nachverfolgung auch tatsächlich teilen wollen.

Sind die Daten in der Corona-Warn-App sicher?

Den Entwicklern zufolge übermittelt die Corona-Warn-App weder Ortsinformationen noch wertet sie Geo-Daten aus. Auch erfolgt weder eine Speicherung, noch eine Verarbeitung von personenbezogenen Nutzerdaten, versichern die Entwickler. Alle Kontaktdaten werden anonymisiert und nicht zentral gespeichert, sondern dezentral auf dem jeweiligen Gerät. Es wird lediglich eine anonymisierte Liste der Kontakte zentral gespeichert und von den Smartphones regelmäßig abgerufen, um potenziell problematische Begegnungen zu identifizieren. Die Datenverarbeitung stehe damit im Einklang mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung und anderen Rechtsvorschriften zum Schutz der Privatsphäre.

Ist mit der App Missbrauch möglich?

Die Entwickler setzten auf die Ehrlichkeit der Nutzer. Dass jemand infiziert ist, erfährt die App ausschließlich dadurch, dass positiv getestete Nutzer das selbst in der App eintragen. Falschmeldungen werden verhindert. Dafür wird die Meldung mit einem Code vom Gesundheitsamt abgeglichen.

Was leistet die Corona-War-App?

Die App schützt die Anwender nicht davor, sich selbst mit dem Virus zu infizieren. Sie trägt aber dazu bei, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen. Das Coronavirus ist nämlich schon ansteckend, bevor Krankheitssymptome sichtbar sind. Die App warnt frühzeitig Personen, die mit Infizierten Kontakt hatten. Die App soll außerdem dazu beitragen, dass Betroffene schneller ihr Testergebnis erhalten.

Kann die App im Kampf gegen Corona erfolgreich sein?

Nach einer Studie der Universität Oxford lässt sich die Corona-Epidemie stoppen, wenn etwa 60 Prozent der Bevölkerung die App verwenden und ihren Empfehlungen folgen. Allerdings gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch bei einer niedrigeren Nutzungsrate schon positive Auswirkungen spürbar sind. Das sieht auch die Buundesregierung so. Nach ihrer Einschätzung wäre sie schon bei vergleichsweise wenig Nutzern sinnvoll. Jeder, der zusätzlich mitmacht, ist eine Gewinn für sih und andere, um Kontaktketten nachzuverfolgen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.

Fazit

Angesichts der Lockerungen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen ist die Corona-Warn-App nötig. Jeder von uns kommt mitlerweile auch wieder häufiger Kontakt mit Mitmenschen – etwa beim Einkaufen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, im Urlaub und auf Demos. Damit passt die Corona-Warn-App gut in die momentane Lage.

Corona-Warn-App

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