Diese drei Impfstoff-Typen gibt es
Schon bald wird auch hierzulande gegen Covid-19 geimpft. Geimpft werden soll mit einem genbasierten Stoff. Doch welche Impfstoff-Typen gibt es eigentlich und wie wirken sie? Lies weiter und punkte im nächsten Gespräch mit deinen Kolleginnen und Kollegen mit Fachwissen.
Drei verschiedene Impfstoff-Typen
Insgesamt stehen verschiedene Impfstoff-Typen für den Aufbau des Impfschutzes gegen verschiedene Infektionskrankheiten zur Verfügung. Man unterscheidet
- Totimpfstoffe,
- Lebendimpfstoffe und
- genbasierte Impfstoffe.
Totimpfstoffe
Totimpfstoffe enthalten – wie der Name schon verrät – nur abgetötete Krankheitserreger oder Bestandteile von Erregern. Die Erreger werden zunächst für die Herstellung vermehrt und anschließend chemisch oder physikalisch abgetötet. Die Erreger können sich danach nicht mehr vermehren. Unser Körper erkennt die Erreger als Eindringlinge und regt das körpereigene Abwehrsystem zur Antikörperbildung an. Ein Ausbruch der Erkrankung durch die inaktiven Krankheitserreger ist ausgeschlossen.
Weil der Impfschutz mittels Totimpfstoffen mit der Zeit nachlässt, muss er in regelmässigen Abständen aufgefrischt werden.
Totimpfstoffe werden beispielsweise eingesetzt gegen: Diphtherie, Tetanus, Hepatitis A und B, Tollwut, Polio, Cholera, Keuchhusten, Influenza und Pneumokokken.
Lebendimpfstoffe
Lebendimpfstoffe bestehen aus lebenden und vermehrungsfähigen Erregern, die jedoch stark abgeschwächt sind. Die Erreger können sich im Körper zwar eine Zeit lang vermehren, die Krankheit bei Menschen mit intaktem Immunsystem aber nicht auslösen. Die Impfung bewirkt eine sogenannte aktive Immunisierung. Die Impfung mit Lebendimpfstoffen kommt der natürlichen Immunisierung am nahesten.
Bei einer aktiven Immunisierung bildet unser Immunsystem Antikörper gegen den Erreger. Auch erinnert er sich zeitlebens an den Erreger und bildet bei erneutem Kontakt erneut Antikörper.
Lebendimpfstoffe werden beispielsweise eingesetzt gegen: Masern, Mumps, Röteln, Typhus, Rotaviren und Windpocken.
Genbasierte Impfstoffe
Zu den genbasierten Impfstoffen zählen mRNA-, DNA- und Vektorimpfstoffe. Diese Impfstoffe verfolgen das Ziel, dass der Körper die Impfantigene selbst herstellen soll. Dafür wird nur die genetische Information für die Antigensynthese mit dem Impfstoff in den Körper eingebracht. Bei Vektorimpfstoffen wird das Genmaterial in ungefährliche Trägerviren eingebaut und seit längerer Zeit zum Beispiel gegen das Dengue-Fieber und Ebola injiziert.
mRNA- und DNA-Impfstoffe enthalten dagegen „lediglich“ ausgewählte Virusgene in Form von Nukleinsäuren, die den menschlichen Zellen als Bauanleitung dienen. Sie veranlassen die Bildung von beliebigen Antigenen und können somit wirkungsvoll sowohl die zelluläre Abwehr (durch Zellen, wie bspw. T-Lymphozyten), als auch die humorale Immunabwehr (durch Antikörper) initiieren. Das macht nukleinsäurebasierte Impfstoffe sehr attraktiv. Das sind sie auch deshalb, weil sie sich schnell, kostengünstig und in sehr großen Mengen herstellen lassen.
Bislang gibt es jedoch keine Erfahrungen mit mRNA-Impfstoffen. Zwar befinden sich einige in der Entwicklung, doch vor Covid-19 wurde noch kein Impfstoff dieses Typs eingesetzt.
Ab dem 27.12.2020 soll der von der deutschen Firma Biontech und Pfizer entwickelte mRNA-Impfstoff gegen den Corona-Virus auch in Deutschland eingesetzt werden. Großbritannien und die USA impfen bereits den Impfstoff mit dem Namen “BNT 162b2“. Außergewöhnlich viele Meldungen über Beschwerden infolge der Impfung gibt es bislang nicht. Allerdings auch keine Studien über Langzeitnebenwirkungen. Verständlicherweise kommt da bei Einigen die Frage auf, was gefährlicher ist: die Impfung mit BNT 162b2 oder eine Erkrankung mit SARS-CoV-2. Eine Antwort darauf haben wir nicht. Fakt ist aber: SARS-CoV-2 ist deutlich tötlicher als eine saisonale Grippe.
Bleibe gesund und passe auf dich auf!