Herausforderndes Verhalten bei Demenz – Tipps für Pflegekräfte

Demenz ist unter allen Erkrankungen des Alters eine der gefürchtetsten. Der richtige Umgang mit Demenzerkrankten, die herausforderndes Verhalten zeigen, ist schwierig. Wir geben Tipps, wie du als Pflegekraft herausforderndes Verhalten minimieren kannst. Welche das sind, erfährst du hier.

Herausforderndes Verhalten bei Demenz – Tipps für Pflegekräfte

Herausforderndes Verhalten

Menschen mit Demenz (MmD) leben aufgrund ihrer Krankheit oft in einer eigenen Welt. Was sie erleben und empfinden, ist für Aussenstehende nicht immer nachvollziehbar. Fakt ist, dass viele Demenzerkrankte in alte Rituale und Verhaltensmuster zurückfallen. Manche glauben, jeden Tag zur Arbeit gehen zu müssen, obwohl sie längst im Pflegeheim leben. Andere möchten Einkaufen gehen, obwohl sie nicht einen Cent in der Tasche haben. Werden MmD mit unserer Realität konfrontiert, reagieren sie nicht selten mit Unruhe, Angst und Aggressionen. Viele von ihnen leiden darunter. Weil auch Wortfindungsstörungen zu den typischen Symptomen einer Demenz gehören, können sie sich nicht verständlich machen. Den Betroffenen in solchen Situationen zur Seite zu stehen, ist schwierig. Daher stellt der Umgang mit ihnen für viele Pflegekräfte eine grosse Herausforderung dar.

Herausforderndes Verhalten minimieren – unsere Tipps für Pflegekräfte

Menschen mit Demenz (MmD) fühlen sich meist allein, verunsichert und verwundbar. Deshalb ist es wichtig, dass du als Pflegekraft Ruhe und Sicherheit vermittelst und MmD das Gefühl gibst, dass sie dir vertrauen können. Genau das ist nicht nur die Grundlage für ein optimales Verhältnis zwischen Pflegekräften und MmD, sondern beugt unerwünschten und herausfordernden Verhaltensweisen vor. Mit diesen Tipps kannst du unnötigen Ärger vermeiden, deine Nerven schonen und ebenso die des MmD:

  1. Sei entspannt und freundlich im Umgang mit MmD. Wenn du als Pflegekraft zu hektisch oder selbst unsicher und ängstlich bist, wird sich das auf dein Gegenüber übertragen.
  2. Stelle dich MmD vor und stelle sicher, dass du gesehen wirst.
  3. Nähere dich MmD niemals von hinten. Das kann als bedrohlich wahrgenommen werden und Wut oder Angst auslösen.
  4. Nimm Augenkontakt auf oder berühre MmD sanft. Das schafft Vertrauen.
  5. Berühre MmD nicht am Kopf, denn das kann als Angriff verstanden werden. Besser sind Berührungen an Arm oder Schulter.
  6. Begib dich auf Augenhöhe und vermeide es, auf MmD herunter zu schauen. Das kann Angst auslösen.
  7. Mache MmD klar, dass du helfen möchtest und keine böse Absicht hast.
  8. Erkläre bei all deinen Handlungen immer was du tust – mit Worten, Mimik oder Gestik.
  9. Gib MmD ausreichend Zeit, um zu reagieren. Versuche nicht anzutreiben.
  10. Versetze dich in die Lage des MmD und frage dich dann, wie du dich in dieser Situation fühlen würdest. Würde dir das gefallen? Möchtest du so gepflegt werden?
  11. Beziehe Angehörige mit ein. Angehörige liefern wichtige Informationen und helfen dir den MmD und dessen Verhalten besser zu verstehen.