Keine Verbesserung der Situation in der Pflege trotz 2. COVID-Welle
Die Arbeitsbedingungen in der Pflege haben sich während der Coronakrise deutlich verschlechtert. In der Akut-, vor allem aber in der Langzeitpflege mussten beruflich Pflegende vielerorts jenseits der Belastungsgrenze und häufig ohne Schutzausrüstung arbeiten. In der Pflege macht sich deshalb ein großer Unmut breit. Auch, weil bis auf die Sonderprämie kein politischer Wille zur Veränderung der Situation für Pflegekräfte erkennbar ist. Inzwischen zeichnet sich eine zweite Infektionswelle ab. Der Applaus alleine wird nicht noch einmal reichen. Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern fordert deshalb weitere Belastungen der Pflegekräfte zu vermeiden und ihre Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern.
Höhere Belastung und schlechtere Arbeitsbedingungen seit der ersten Infektionswelle
Neben vielen anderen Berufsgruppen, haben vor allem Pflegekräfte den Preis für die Folgen der Coronapandemie gezahlt. Denn mit der Pandemie hat sich der Berufsalltag vieler Kolleginnen und Kollegen noch einmal dramatisch verschlechtert. Das Arbeitszeitgesetz und die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung wurden ausgehebelt um flexibel auf die Folgen der Pandemie reagieren zu können. Im Klartext heißt das: viel Arbeit und wenig Schlaf. Vielerorts wurde die Belastbarkeit von Pflegekräften überstrapaziert. In der Langzeitpflege zeigen sich der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) zufolge “massive Überlastungserscheinungen, nicht nur weil unter den Bewohnern der Einrichtungen besonders viele Opfer zu beklagen waren, sondern auch weil die Schutzmaßnahmen wie Besuchsverbote und Quarantäneauflagen die durch den Personalmangel ohnehin angespannte Situation zusätzlich verschärft haben”.
Zudem wurde unnötig die Gesundheit der Beschäftigten gefährdet, denn es fehlte flächendeckend an vernünftiger Schutzausrüstung. Und so sind auch viele Pflegekräfte an COVID-19 erkrankt.
Das alles hat zu einem großen Unmut unter beruflich Pflegenden geführt. “Viele fühlen sich verheizt und vor allem von der Politik allein gelassen”, so der VdPB.
Zweite Infektionswelle beginnt und kein politischer Wille zur Veränderung der Situation in der Pflege erkennbar
Die jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts beunruhigen. Sie deuten auf eine zweite Welle der COVID-19-Pandemie in Deutschland hin. Die VdPB fordert die Politik auf, unverzüglich vorbereitende Maßnahmen für alle im Gesundheitswesen Tätigen zu ergreifen, um besser für die zweite Welle gewappnet zu sein. Ihr Präsident, Sigl-Lehner, erwartet: „klare Konzepte, die auch geeignet sind, weitere Belastungen für die beruflich Pflegenden zu verhindern und die Risiken für das gesamte medizinische Personal zu reduzieren.“
Bislang ist kein politischer Wille erkennbar, die Lage von Pflegenden zu verbessern und aus den bisherigen Erfahrungen die notwendige Konsequenzen zu ziehen. Zwar gelten seit dem 1. August die Pflegepersonaluntergrenzen für Intensivstationen und Geriatrie wieder, von fundierten und am Bedarf orientierten Personalbemessungsinstrumenten, so Sigl-Lehner, “ist man allerdings sowohl in der Akut- als auch in der Langzeitpflege noch weit entfernt”. Die Arbeitsbedingungen, die sich in der Coronakrise weiter massiv verschlechtert haben, werden kaum noch thematisiert. Dabei erwartet die Pflege deutliche Verbesserungen, die eine echte Wertschätzung ihrer Leistungen erkennen lassen. „Bei vielen Kolleginnen und Kollegen ist schon lange der Eindruck entstanden, dass es gar keinen echten Willen zu fundamentalen Veränderungen gibt”. Auch der Corona-Pflegebonus, ist nicht die Anerkennung, die Pflegende erwarten. Bei einer drohenden zweiten Infektionswelle ist nicht damit zu rechnen, dass sie unter diesen Umständen noch einmal die Hauptlast schultern werden”, so der VdPB. Darum muss jetzt eine entsprechende Vorbereitung auf eine zweite Infektionswelle und die Berücksichtigung der berechtigten Anliegen beruflich Pflegender erfolgen.
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