Kürzere Quarantäne für Pflegekräfte und andere relevante Berufsgruppen

Heute diskutiert der Corona-Expertenrat der Bundesregierung darüber, wer künftig wann und für wie lange in Quarantäne muss. Alles spricht dafür, dass die Quarantäne-Dauer für Pflegekräfte und andere Berufsgruppen zukünftig verkürzt wird. Damit soll die Versorgung in gesellschaftlich relevanten Bereichen sichergestellt werden.

Kürzere Quarantäne für Pflegekräfte und andere relevante Berufsgruppen

Wir haben diesen Beitrag hier aktualisiert: Neue Quarantäne-Regeln für Pflegekräfte: Das musst du jetzt wissen

Aktuelle Quarantäne-Bestimmungen

Aktuell gilt bei einem bestätigtem engen Kontakt zu einer Covid-positiv getesteten Person:

  • keine Quarantäne für vollständig Geimpfte und Genesen
  • zehn Tage häusliche Quarantäne für Ungeimpfte
  • Quarantäne kann mit einem negativen Antigen-Schnelltest auf sieben Tage verkürzt werden.
  • Quarantäne kann mit einem negativen PCR-Test auf fünf Tage verkürzt werden.

Aktuell gilt für infizierte Personen:

  • 14 Tage nach Symptombeginn häusliche Quarantäne für Ungeimpfte
  • vollständig Geimpfte fünf Tage häusliche Quarantäne, wenn symptomfrei und negativ PCR-getestet

Die Beurteilung des Ansteckungsrisikos und damit die Anordnung und Aufhebung der Quarantäne liegt beim zuständigen Gesundheitsamt.

Warum soll es eine kürzere Quarantäne geben?

Mit Omicron erwarten Experten einen sprunghaften Anstieg der Fallzahlen und vor allem der Anzahl der Kontaktpersonen. Pro Corona-Infiziertem gibt es durchschnittlich fünf Kontaktpersonen. Würde die bisherige 14-Tage-Regelung weiterhin blind angewendet werden, könnte das zu einem enormen Personalengpass in gesellschaftlich relevanten Bereichen führen, zu denen auch die Pflege gehört.

Mögliche kürzere Quarantänefristen für Pflegekräfte und andere relevante Berufsgruppen

Nach Ansicht von Virologen könnten nun die aktuellen Quarantäne-Bestimmungen für Pflegekräfte und andere gesellschaftlich relevante Berufsgruppen angepasst werden. Die Virologen halten es nämlich für wahrscheinlich, dass Infektionen mit Omicron nicht nur milder verlaufen, sondern bei Geimpften und Genesenen auch früher verschwinden.

Sie verweisen auf eine mittlere Inkubationszeit von fünf bis sechs Tagen und darauf, dass unter diesem Gesichtspunkt, die Quarantäne-Dauer für vollständig Geimpfte mit Kontakt zu einem Omicron-Fall auf zukünftig sieben Tage mit abschließendem Negativtest verkürzt werden könne. Also drei Tage weniger, als es die aktuelle Regelung will.

Allerdings muss klar zwischen der Quarantäne für reine Kontaktpersonen und der Isolation für Infizierte unterschieden werden, so die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG.) Eine pauschale Verkürzung der Isolation von Infizierten lehnt die DKG deshalb ab. Vielmehr muss Gewissheit darüber bestehen, dass Infizierte nicht mehr ansteckend sind. Das gelingt nur mit einem negativen Test zum Ende der Isolation.

Für kommenden Freitag werden neue Beschlüsse, unter anderem zum Thema Quarantäne, erwartet. Dann nämlich findet das nächste Bund-Länder-Treffen statt.