Pflichtfortbildungen für Pflegefachkräfte. Das musst du wissen
Als Pflegefachkraft oder Pflegekraft hast du sicherlich schon von Pflichtfortbildungen in der Pflege gehört. Aber warum genau gibt es eine Fortbildungsverpflichtung und warum sind Fortbildungen so wichtig? In diesem Blogbeitrag möchten wir dir einen Überblick über die Ziele und den Nutzen von Pflichtfortbildungen für Pflegefachkräfte geben. Du wirst erfahren, welche Themen in den Fortbildungen behandelt werden und wie sie dir dabei helfen können, dein Fachwissen zu erweitern und deine berufliche Kompetenz zu stärken. Außerdem zeigen wir dir, welche Vorteile Pflichtfortbildungen für deine Karrierechancen und deinen beruflichen Erfolg haben können. Also, lehn dich zurück und erfahre, warum Pflichtfortbildungen in der Pflege ein wichtiger Bestandteil deiner beruflichen Entwicklung sind!
Ständige Fortbildung
Das einmal in der Ausbildung erlernte Wissen reicht nicht für das gesamte Berufsleben. Denn der allgemein anerkannte Stand der medizinisch-pflegerischen Erkenntnisse entwickelt sich stetig weiter. Demnach musst du als professionell Pflegende:r dein Wissen regelmäßig erweitern und auffrischen. Eine ständige und fortwährende Fortbildung ist notwendig.
Als Pflegefachkraft bist du sogar gesetzlich dazu verpflichtet, dich regelmäßig weiterzubilden. Sogenannte Pflichtfortbildungen dienen dazu, dein Wissen und deine Fähigkeiten auf dem neuesten Stand zu halten, um die bestmögliche Versorgung der dir anvertrauten Pflegebedürftigen sicherzustellen.
Fortbildungen können übrigens in Form von Seminaren, Kursen oder Workshops stattfinden und werden von Gesundheitseinrichtungen oder Bildungsträgern angeboten. Es gibt auch Online-Fortbildungen, die dir eine flexible und zeitsparende Option bieten.
Pflichtfortbildungen in der Pflege – Gesetze und Richtlinien
Der Gesetzgeber hat erkannt, dass eine hohe Qualität der Pflege nur durch regelmäßige Fortbildungen gewährleistet werden kann. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2003 das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz verabschiedet, das eine Verpflichtung zur Teilnahme an regelmäßigen Fortbildungen für Pflegekräfte vorsieht. Seitdem müssen Pflegekräfte in Deutschland alle zwei Jahre mindestens 16 Stunden an Fortbildungen absolvieren.
Weitere Gesetze und Verordnungen, die auf Pflichtfortbildungen in der Pflege in Deutschland verweisen, sind diese:
- Pflegeberufegesetz (PflBG): Das Pflegeberufegesetz regelt die Ausbildung und den Beruf der Pflegefachkräfte. Es schreibt vor, dass Pflegefachkräfte verpflichtet sind, ihre fachliche Kompetenz durch regelmäßige Fortbildungen auf dem neuesten Stand zu halten. Die konkreten Anforderungen an die Fortbildungen sind in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe (PflegeAPrV) festgelegt.
- § 11 Abs. 1 S. 1 SGB XI: Hier heißt es wörtlich: “Die Pflegeeinrichtungen pflegen, versorgen und betreuen die Pflegebedürftigen, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen, entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse“.
- Rahmenvertrag gemäß §§ 132a SGB V und 132 SGB V: Die Landesverbände der Krankenkassen und die Verbände der Ersatzkassen schließen einen Rahmenvertrag mit ambulanten Pflegediensten ab. Mittels des Rahmenvertrages soll eine bedarfsgerechte und qualitativ gleichwertige, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen und pflegefachlichen Erkenntnisse entsprechende wirtschaftliche Versorgung mit häuslicher Krankenpflege gewährleisten werden. Wer einen solchen Vertrag schließt, muss nachweisen, dass Mitarbeitende in der Pflege an Fortbildungen teilgenommen haben.
- § 6 Abs. 10 Rahmenvertrag gemäß § 132a Abs. 1 und 4 SGB V: Die Qualitätsanforderungen zur Behandlung chronischer und schwerheilender Wunden wurden angehoben. Gemäß Rahmenempfehlung nach § 132a Absatz 1 Satz 1 SGB V haben Leistungserbringer, welche chronische oder schwer heilende Wunden gemäß Leistungsziffer 31a der HKP-Richtlinie versorgen, seit dem 1. Januar 2022 ein ausreichendes Qualitätsniveau in personeller, fachlicher, organisatorischer und sachlicher Hinsicht sicherzustellen. Danach muss das bei der Versorgung chronischer Wunden das notwendige Spezialwissen jährlich durch fachspezifische Fortbildungsmaßnahmen verdichtet werden. Der Umfang dieser Fortbildungsmaßnahmen beträgt pro Jahr mindestens 10 Zeitstunden.
- Qualitätsprüfungsrichtlinien (QPR, QPR vollstationär): Die Qualitätsprüfungsrichtlinien sind ein Instrument der gesetzlichen Krankenversicherung. Mit ihnen wird die Qualität der Pflege gemessen und sichergestellt. Die Qualitätsprüfungsrichtlinien legen unter anderem fest, dass die Mitarbeitenden in der Pflege regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen müssen. Die Einhaltung der jährlichen Fortbildungspflicht für Pflegefachkräfte prüft der Medizinische Dienst.
Pflichtfortbildungen in der Pflege – Nutzen
Das Hauptziel von Pflichtfortbildungen ist es, dein Fachwissen zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu halten. Die Fortbildungen vermitteln dir neue Erkenntnisse und Entwicklungen in der Pflege, die du in deinem beruflichen Alltag anwenden kannst. Durch die Fortbildungen kannst du also sicherstellen, dass du stets kompetent und professionell arbeitest.
Ein weiteres Ziel von Pflichtfortbildungen ist es, deine berufliche Kompetenz zu stärken. Fortbildungen geben dir die Möglichkeit, dein Verständnis für komplexe Sachverhalte zu vertiefen und dich mit anderen Pflegekräften auszutauschen. Dadurch kannst du nicht nur deine fachlichen Fähigkeiten verbessern, sondern auch deine Soft Skills wie Kommunikation, Teamwork und Problemlösungskompetenz stärken.
Zudem haben Pflichtfortbildungen einen positiven Einfluss auf deine Karrierechancen und deinen beruflichen Erfolg. Wenn du regelmäßig an Fortbildungen teilnimmst, signalisierst du deinem Arbeitgeber, dass du motiviert und engagiert bist, dich beruflich weiterzuentwickeln. Das kann sich in Form von Karrierechancen und Gehaltssteigerungen auszahlen.
Fortbildungen in diesen Bereichen sind Pflicht für Pflegefachkräfte
Es ist wichtig, dass du als Pflegefachkraft die richtigen Fortbildungen wählst. Sie sollten auf deine individuellen Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten sein. Einige Fortbildungen, wie zum Beispiel Fortbildungen zum Thema “Hygiene” sind verpflichtend, während andere optional sind und je nach persönlichem Interesse und Schwerpunkt gewählt werden können.
Es gibt auch Fortbildungen, die speziell auf bestimmte Bereiche der Pflege ausgerichtet sind, wie zum Beispiel die Versorgung von Menschen mit Demenz oder die Palliativversorgung. Diese Fortbildungen sind besonders wichtig, da sie Pflegefachkräften und Pflegekräften helfen, sich auf spezialisierte Bereiche zu konzentrieren und den Bedürfnissen der Patient:innen und Bewohner:innen besser gerecht zu werden.
In Deutschland gibt es einige Fortbildungen, die für dich als Pflegefachkraft Pflicht sind. Einige davon stellen wir dir hier vor.
- Arbeitsschutz: Der Arbeitsschutz spielt in der Pflege eine große Rolle. Schließlich musst du dich um die Gesundheit deiner Patienten kümmern, aber auch deine eigene Gesundheit schützen. In der Fortbildung zum Arbeitsschutz lernst du, wie du Gefahren erkennst und vermeidest. Du erfährst, welche Schutzkleidung du tragen musst und wie du ergonomisch arbeitest, um deinen Körper zu schonen.
- Brandschutz: Auch der Brandschutz ist ein wichtiges Thema in der Pflege. Im Notfall musst du schnell und sicher handeln können. In der Fortbildung zum Brandschutz lernst du, wie du Brände verhinderst, wie du Feuer löscht und wie du im Notfall reagierst. Auch das richtige Verhalten im Evakuierungsfall wird dir vermittelt.
- Notfallmanagement: Im Notfall muss es schnell gehen. Hier ist es wichtig, dass du die richtigen Maßnahmen ergreifst, um deinen Patienten zu helfen. In der Fortbildung zum Notfallmanagement lernst du, wie du einen Notfall erkennst und welche Maßnahmen du ergreifen musst. Du lernst auch, wie du im Team arbeitest, um eine schnelle und effektive Versorgung sicherzustellen.
- Wundversorgung: Die Wundversorgung ist ein wichtiger Bestandteil der Pflege. Hier geht es darum, Wunden richtig zu versorgen, um Komplikationen zu vermeiden. In der Fortbildung zur Wundversorgung lernst du, wie du Wunden richtig beurteilst, welche Maßnahmen du ergreifen musst und wie du Wundheilungsprozesse fördern kannst.
- Hygiene: Hygiene ist in der Pflege von größter Bedeutung, um Infektionen zu vermeiden. In der Hygiene-Schulungen lernst du, wie du dich und die von dir Versorgten vor Infektionen schützt. Du lernst, wie du hygienisch arbeitest, welche Desinfektionsmaßnahmen notwendig sind und wie du die Übertragung von Krankheitserregern vermeidest.
Pflichtfortbildungen in der Pflege – Fazit
Zusammenfassend ist also festzuhalten, dass Pflichtfortbildungen in der Pflege in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben sind, um eine hohe Qualität der Pflege zu gewährleisten und eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. Insgesamt zielen Pflichtfortbildungen in der Pflege darauf ab, dein Wissen und deine Kompetenzen zu erweitern, deine berufliche Entwicklung zu fördern und deine Karrierechancen zu verbessern.
Nutze also die Chance, dich regelmäßig fortzubilden und deine fachliche Kompetenz zu erweitern!
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